Der Grand Cherokee ist endlich mal wieder ein echter Offroader, insbesondere mit dem neuen Diesel-V6 macht der Ami im Vergleich zu seinen europäischen Mitstreitern eine gute Figur.
SUVs – der Markt wird geradezu umschwämmt mit den Sport Utility Vehicles. Die Hersteller preisen ihre Fahrzeuge mit tollen Offroad-Eigenschaften, dabei besitzen viele SUVs nicht einmal einen Allradantrieb.
Man darf sich über die Situation jedoch nicht beschweren, schließlich sind es die Kunden, welche nach den schweren SUVs verlangen. Echte Geländewagen sind hingegen immer seltener auf den öffentlichen Straßen unterwegs. Doch es gibt noch einige Hersteller, welche die praktischen Offroader im Programm haben: Land Rover, Mitsubishi, Toyota oder eben auch Jeep – die Marke mit dem traditionsreichen Namen.
Als echter Jeep zu erkennen
Obwohl der neue Grand Cherokee sofort als echter Jeep zu erkennen ist, wirkt das Design modern und gefällig. Mit Abmessungen von rund 1,8 mal 4,8 Meter ist der Grand Cherokee natürlich nicht zu übersehen, dennoch wirkt er keinesfalls protzig oder überladen.
Durch den langen Radstand gibt es für die Passagiere genügend Platz im Innenraum. Selbst im Fond können sich Mitfahrer nicht über zu wenig Beinfreiheit beschweren. Zudem sitzt man nicht nur geräumig, sondern auch bequem. Aufgrund der hohen Sitzposition kommt eine gute Übersicht über das Verkehrsgeschehen hinzu.
Das Armaturenbrett ist klar gegliedert, Schalter und Knöpfe lassen sich intuitiv und gut bedienen. Nur das Navigationssystem könnte in seiner Bedienung besser strukturiert sein. Die Verarbeitung ist tadellos – im Gegensatz zu älteren Baujahren ein wahrer Qualitätssprung. An die Verarbeitung deutscher Fabrikate kommt der Ami aber nicht heran.
Der Grand Cherokee – ein echter Geländewagen
Bei der Allad-Technik macht dem Jeep keiner etwas vor – zumindest nicht, wenn es um puren Offroad-Spaß geht. Quadra-Drive 2, so nennt Jeep sein Allradsystem. Es verteilt die Antriebskraft variabel auf alle vier Räder und ist sogar in der Lage, bis zu 100 Prozent an eine Achse abzugeben. Hinzu kommt ein elektronisch gesteuertes Sperrdifferenzial an der Hinterachse, welches die Kraft zwischen den Rädern optimal verteilt. Doch damit nicht genug: Jeep spendiert dem Grand Cherokee auch noch ein Untersetzungsgetriebe mit Längssperre.
Insgesamt kann der Fahrer zwischen fünf verschiedenen Fahrprogrammen wählen. Diese werden einfach per Stellrad in der Mittelkonsole aktiviert. Dadurch lassen sich Motor, Getriebe sowie ESP abstimmen, so dass stets für optimalen Grip gesorgt wird.
Doch nicht nur im Gelände weiß der Ami zu gefallen, auch auf normalen Straßen ist man dank Luftfederung und Mehrlenker-Hinterachse souverän unterwegs. Lediglich auf kurz hintereinander folgenden Stößen reagiert der Grand Cherokee mit seinen 20-Zöllern etwas rumplig.
Sattes Drehmoment und akzeptabler Verbrauch
Der Diesel-V6 beeindruckt durch einen kraftvollen und kultivierten Lauf – satte 550 Nm Drehmoment bringt der Dreiliter-Sechszylinder auf die Straße. Da werden die 241 Pferdestärken schnell zur Nebensache. Apropos schnell – die Höchstgeschwindigkeit liegt bei gut 200 km/h. Dabei darf nicht vergessen werden, dass der Offroad-Ami knapp 2,4 Tonnen auf die Waage bringt.
Von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigt der Jeep Grand Cherokee in 8,2 Sekunden. Dabei schaltet die Fünf-Gang-Automatik recht weich und nahezu behäbig. Das passt allerdings auch zum Auftreten des Amis. Durch das zügige Hochschalten werden hohe Drehzahlen vermieden, was sich wiederum positiv auf den Spritkonsum auswirkt. Bei einem Reisetempo von 140 km/h begnügt sich der V6 mit ca. 8,8 Liter auf 100 Kilometer. Bei Vollgas zeigt der Bordcomputer aber auch schnell 13 Liter an.
Fazit – Ein Geländewagen mit vielen Extras
Geräumig, bequem, moderater Spritverbrauch und ein kräftiges Drehmoment zeichnen den Jeep Grand Cherokee aus. Hinzu kommen ein gefälliges Äußeres und aktuelle Technik. Dabei muss insbesondere auf die sehr guten Offroad-Eigenschaften hingewiesen werden. Nur beim Thema Getriebe hätten wir uns ein wenig mehr Spritzigkeit gewünscht. Dennoch – der Grand Cherokee darf sich zurecht als Geländewagen betiteln. Wäre da nur nicht der hohe Preis von knapp 50.000 Euro für den V6-Diesel.